Eigenbau-VT711.1

Fahrzeuge selbst gebaut - VT 711.1

Baubeschreibung

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Das fast fertige Fahrzeug, es fehlen noch farbliche Details und die Beschriftung. Die hohe Hubbühne ist nicht vollständig ausgefahren.

Diese Beschreibung ist als Ergänzung zur mit gelieferten Bauanleitung zu sehen.
Das sind meine eigenen Erfahrungen mit dem Bausatz und zusätzliche Ergänzungen.

Es handelt sich um einen Bausatz für das moderne Oberleitungsmontagefahrzeug VT 711.1 von Herrn B. Sackarnd, zu beziehen über www.gelbe-fahrzeuge.homepage.t-online.de/index.html, geliefert wird eine geätzte Messingplatine. Zusätzlich sind noch Schrauben und Muttern M1.0 und M1.2 erforderlich (Conrad). Puffer und ein Pantograph werden auch noch benötigt. Außerdem wird ein Fahrwerk benötigt, dafür eignet sich der Triebzug von Fleischmann der VT 614 oder ähnliche Nr. 7430/31/34/38. Ich habe ein Fahrwerk Nummer 7438 benutzt.

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Abweichend zu den anderen bisher gebauten Fahrzeugen handelt es sich hier um eine dünne Messingplatine. Das ist aus meiner Sicht eine großer Nachteil gegenüber Weißmetall: Offensichtlich silberne Teile müssen nun auch lackiert oder verzinnt werden. Messing lässt sich deutlich schlechter löten als Weißmetall, da es die Wärme besser leitet. Dadurch benötigt man für die Arbeiten am Gehäuse einen starben Lötkolben, sonst erstarrt das Zinn sofort bei Berührung und verbindet sich nicht mit dem Blech. Bei kleinen Teilen habe ich meinen normalen Elektroniklötkolben benutzt, auch hier gibt es zusätzliche Schwierigkeiten: Das Lötzinn läuft wegen der guten Wärmeleitung schnell in Bereiche wo es gar nicht hin soll. Deshalb muss bei den Hydraulikkästen mit wenig Lötzinn gearbeitet werden, Fugen nur mit Lötzinn "auftupfen".
Der Frontbereich des Modells benötigt viel Lötzinn und Wärme!

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Auf den beiden ersten Bildern die Montage der Frontschürze, die dünne Fläche wird später ausgefräst und dient nur zur Stabilisierung. Die geänderten Drehgestelle des Fahrwerkes. Die Trümmer der Bodenplatte des Fahrwerkes, Diese Bodenplatte aus dem Fleischmann Modell 7438 war aus sehr schlechten Kunststoff produziert und zersplitterte bereits unter der Säge. Hier ist äußerste Vorsicht geboten! Zum Glück gibt es noch den zweiten Wagen mit dem gleichen Boden. Ich habe einen anderen vom OMF1 übrig gebliebenen 2. Wagen (7430) benutzt, ohne Kurzkupplung.

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Das Fahrwerk wird entsprechend gekürzt. Ich habe zusätzlich die Inneneinrichtung wieder eingebaut, auch wegen der Montage der Stromabnahme (ähnlich wie beim VT 706). Damit die Leiterplatine oben etwas tiefer liegt habe ich den hinteren Metallbügel in die Inneneinrichtung eingelassen und den vorderen Bügel niedriger gefeilt. Dadurch hat man unter dem Dach etwas mehr Platz für die Schrauben.

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Die Puffer haben im Bausatz die falsche Form, das muss angepasst und teilweise mit Lötzinn aufgefüllt werden. Anstelle der drei Scheiben ist einfacher einen passenden Kupferdraht als Pufferstange zu nutzen und die Löcher entsprechend aufzubohren.
Die Beinchen an den Gitterrosten auf dem Dach sind sehr dünn und brechen zu schnell ab. Die Knickstellen lassen sich bei dem verwendeten Messingblech nicht gut mit Lötzinn verstärken, weil es sich zu schnell verteilt. Deshalb haben ich alle Beinchen entfernt und kleine Drahtbügel geformt. über einen passenden gefertigten Stab wurden diese Bügel eingebaut und von innen mit dem großen Lötkolben verlötet.

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1. Bild: Test für die Gitterroste auf dem Dach. 2. und 3. Bild: Zusammenbau des Ausleger für den großen Korb. 4. Bild: Der Zusammenbau der Hydraulikkästen muss mit Vorsicht erfolgen weil sehr leicht Lötzinn in den Kassen eindringt. Solche Stellen müssen mit der Feile wieder entfernt werden. Im geschlossenen Kasten habe ich dafür ein abgebrochenes Laubsägeblatt für Metall benutzt.

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Der kleine Korb und der Arm mit der Schwenkeinrichtung. Bei der Stellprobe deutete sich an, dass der große Korb zu hoch gebaut war.

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Auf der Modellbahn kam die Bestätigung, zu wenig Spielraum zum Fahrdraht über dem großen Korb (1. Bild). Der direkte Vergleich der Körbe zeigt das ebenfalls (2. Bild). Um ausreichend Luft zu bekommen habe ich das Geländer von Boden getrennt, gekürzt und wieder angelötet. Als zweite Maßnahme wurde der Hubarm auf beiden Seiten versetzt eingesägt und etwas abgewinkelt. Das Ergebnis ist rechts zu sehen, die Knickstellen wurden später noch verlötet.

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Die Fensterrahmen vorne wurden mit eine Hilfskonstruktion aus Draht eingesetzt und von innen mit Zweikomponentenkleber eingeklebt und mit Feinspachtel ausgeglichen.
Das Frontdach muss noch sauber ausgefräst werden, der vorhandene Ausschnitt ist zu klein. Den kleinen Kasten habe ich durch einen kleineren ersetzt, der wurde aus einem Stück Ballastblech gefertigt. Als Stromabnehmer habe ich einen von Conrad (Sommerfeld) für den Taurus benutzt, das Trägergestell kam nicht zum Einsatz. Auf dem Bild ist die Bohrschablone zu sehen. Die überflüssigen Löcher wurden zu gespachtelt.
Für die Frontscheibe habe ich eine Holzstab in das Modell eingepasst und die Form der Scheibe zurecht gefeilt. Entsprechende Folie kann mit dem Heißluftgerät Stufe 1 oder 2 erwärmt und dann geformt werden. Auf dem Bild ein Versuch mit geschwärzter Folie.

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Die Farbgebung erfolgte mittels Airbrush. Erstes Bild: Stellprobe mit bereits eingesetzten Scheiben. Die Frontscheibe ist gewölbt und klar, der Rahmen schwarz gestrichen. In der Mitte sind die Kleinteile und Ausleger montiert. Auf dem rechten Bild sind auch die Dekals angebracht. Diese habe ich am Computer gefertigt und auf meinem alten Drucker von Alps (Thermotransfer) auf Folien von www.druckeronkel.de ausgedruckt. Der Alps-Drucker arbeitet mit Farbbändern und dieser Drucker kann auch Weiß und andere Sonderfarben. Es fehlen noch Korrekturen und das Finish.

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