System

System (Digitalisierung)

Bis ca. 1990 habe ich die Modellbahn konventionell betrieben mit 4 Stromkreisen, 2 großen Transformatoren von Arnold und zwei kleinen aus Anfangspackungen von Fleischmann. Später habe ich die Elektrik stückweise auf die MPC-Steuerung von Gahler+Ringstmeier umgebaut. Hier beschreibe ich die Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben:

Pflichtenheft

Nach langen Vorüberlegung sollte eine künftige Steuerung möglichst viele der folgenden Bedingungen erfüllen (die Liste war nicht gerade klein):

Erste Versuche mit Selectrix

Zuvor habe ich mich mit den Digitalen Steuerungen befasst: Arnold, Lenz, Selectrix usw. Wegen einiger Vorteile von Selectrix hatte ich mich zunächst für dieses System entschieden. Viele der Forderungen waren über ein Computerinterface machbar.

Also habe ich eine Grundausstattung gekauft und mit Tests begonnen. Dazu habe ich mehrere Fahrzeuge umgebaut: V100 von Arnold, Glaskasten von Minitrix, VT89.9 von Arnold usw.

Ergebnisse: Als erstes fiel eine wesentlich höhere Empfindlichkeit bezüglich der Stromabnahme auf. Bereits bei geringen Verunreinigungen, die ohne Digitalisierung kein Problem darstellten, blieben die Fahrzeuge stehen. Beim VT89.9 brannte nach wenigen Tagen der Chip durch (eine Fahrtrichtung). Bei dem nächsten Chip passierte das Gleiche. Bei einer kleinen Dampflok, ich weiß nicht mehr welche, begann sich wegen der Wärmeentwicklung das Gehäuse zu verformen. Für die alten Fahrzeuge gab es keine passenden Chips, weil deren Stromabnahme einfach zu hoch war. Resultat: Für mich unbefriedigend - Ich habe alle übrigen Teile verkauft.
Anmerkung: Inzwischen gibt es sicherlich bessere Chips und die neuen Fahrzeuge sind auch dafür ausgelegt. Die Größe bleibt aber für die Spur N ein Problem

Zweiter Versuch mit der MPC-Steuerung

Schon früher hatte ich mich für die MPC-Steuerung von Gahler+Ringstmeier interessiert, aber damals lief diese nur mit bestimmten Computer-Systemen, die ich nicht mochte. Inzwischen war das System weiterentwickelt und lief auf normalen langsamen PCs unter DOS. Ein alter ausgemusterte PC reichte völlig aus.

Zunächst kaufte ich das Testpaket und minimale Hardware zum selber bauen. Dazu kam eine kleine Testanlage. Schnell zeigten sich die Vorteile für die Spur N und für meine Interessen:

Der Entschluss stand fest und ich habe ihn bis heute nicht bereut. Der Umbau auf MPC-Steuerung lief in mehreren Etappen:

Das große Bahnbetriebswerk mit zwei Drehscheiben ist bis heute klassisch gesteuert, das bleibt wohl auch so.

Dritter Versuch 2006: Ein eigenes Steuerprogramm

Inzwischen ist es kein Versuch mehr sondern Realität, deren Entwicklung immer noch erweitert wird. Mein Traum war neben einem Vorbildgerechten Drucktastenstellwerk auch immer ein Bildschirmstellwerk nach Vorbild der großen Bahn. Auch wollte ich einen modernen Ersatz für den alten DOS-Rechner haben. Also selber programmieren, was auch nach vielen Versuchen gelang. Bereits 2003 wollte ich einmal testen, ob die vorhandene Hardware auch über ein Windows-Programm steuerbar ist. Insbesondere ob eine solches Programm schnell genug sein kann, auch ohne viel in Assembler zu programmieren. Mein bevorzugtes Programm war und ist Delphi. Die Versuche verliefen positiv, wenn auch viele Probleme damals ungelöst blieben.

Anfang 2006 habe ich die Idee wieder aufgenommen - eine schöne Aufgabe für den beginnenden Vorruhestand. Ich bin von einer Programmierzeit von mindestens 2 Jahren bis zur ersten rund laufenden Version ausgegangen. Das stimmte auch ganz gut. Die größten Hürden waren die Regelung der Fahrspannung, mehrere Züge gleichzeitig zu steuern, dabei auch noch den Bildschirm zu aktualisieren und auf Eingaben zu reagieren. Weitere Probleme waren Doppeltrennstellen und Drucktasten im Stelltisch. Alles wurde so nach und nach gelöst. Inzwischen gibt es noch einiges mehr, z.B. den Fahrplan als Spielerei, sinnvolle Automatiken, komplexe Bahnübergänge nach Vorbild uvm.

Vierter Versuch 2016: Ein moderner PC mit USB und PCIe-Karte

2016 habe ich meine Ideen weiter verfolgt: Ablösung der ISA-Karte! Ersatz durch USB-Anschluss oder PCI bzw. PCIe-Anschluss. Hierzu gibt es eigene Seiten über meine Versuche mit USB und PCIe. Vorweg beides ist möglich, PCIe habe ich jetzt im Eisatz, USB ist zu erschwinglichen Preisen viel zu langsam. Oberhalb 1200 € gibt es evtl. brauchbare Karten - hier muss man noch abwarten. Meinen Rechner habe jetzt auch erneuert. Die nächste Software wird die Version 2.0 sein mit USB und PCI(e).

LPT funktioniert bei mir nach vielen Tests auch noch unter Windows 7/10, aber nur mit einer OnBoard-Schnittstelle. Eine LPT/PCI-Karte von LogiLink habe ich ebenfalls getestet: Ausgänge funktionieren, die Eingänge funktionieren nur unvollständig. Möglicherweise ist diese Karte fehlerhaft gewesen, auf weitere Versuche wurde meinerseits verzichtet.


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